Die klassische Art der Kieferorthopädie bei Kindern und Jugendlichen ist die sanfte Zahnregulierung mit herausnehmbaren sog. Aktiven Platten und mit sog. Funktionstherapeutischen Geräten.
Ergänzend zu losen Zahnspangen müssen oft feste Zahnspangen zur Zahnregulierung eingesetzt werden. Es gibt sie in der klassischen Variante mit sog. Brackets aus Metall oder weniger auffällig mit transparenten Brackets.
Wenn andere die Zahnspangen nicht sehen sollen, gibt es zwei moderne Möglichkeiten für eine unsichtbare Zahnregulierung: innenliegende Zahnspangen (sog. Lingualtechnik) und sog. Aligner wie Invisalign.
Bei Kindern und Jugendlichen wird eine KFO-Behandlung meist mit herausnehmbaren Zahnspangen begonnen. Mit ihnen werden die Kiefer und die Zahnbögen ausgeformt. Wenn einzelne Zähne gedreht, verschoben oder aufgerichtet werden müssen, kommen festsitzende Zahnspangen oder Aligner zur Anwendung.
Nachdem die Behandlung abgeschlossen und das gewünschte Ergebnis erreicht ist, müssen die Zähne in ihrer neuen Position gehalten werden, damit sie nicht wieder "zurück wandern". Dafür kommen sog.
Retainer zum Einsatz.
Herausnehmbare Zahnspangen als sog. Aktive Platten. Sie können in verschiedenen Farben nach den Wünschen Ihres Kindes hergestellt werden.
In den meisten Fällen liegt der beste Zeitpunkt für den Beginn einer KFO-Behandlung im Alter zwischen neun und elf Jahren. Der optimale Zeitpunkt für den Beginn ist abhängig von der Zahn- und Kieferentwicklung des Kindes. In Einzelfällen sollte die Behandlung schon früher beginnen (Kieferorthopädische Frühbehandlung).
Im Alter zwischen neun und elf Jahren beginnt der sog. Wachstumsschub der Kiefer und Knochen, den man für die zügige Regulierung der Zähne nutzt. Während dieser Phase wechseln im Backenzahnbereich die Milchzähne zu bleibenden Zähnen und es beginnen hinten zusätzliche Backenzähne zu wachsen.
Die eigentliche
Zahnregulierung dauert ca. zwei bis drei Jahre. Danach schließt sich eine sog. "Haltephase" an, in der die regulierten Zähne in ihrer neuen Position gehalten werden müssen. In den meisten Fällen kann die kieferorthopädische Behandlung im Alter zwischen 16 und 18 Jahren abgeschlossen werden.
Röntgenaufnahme eines sog. Wechselgebisses. Zu Beginn, während und nach einer KFO-Behandlung sind immer wieder Röntgenaufnahmen zur Diagnose und Verlaufskontrolle notwendig.
In manchen Fällen muss eine kieferorthopädische Behandlung schon früher (im Alter von etwa vier bis sechs Jahren) begonnen werden, um einer Fehlentwicklung der Kiefer vorzubeugen. Gründe dafür können sein:
Durch lang anhaltendes Daumenlutschen kann ein offener Biss entstehen, der eine kieferorthopädische Frühbehandlung erfordert.
Nachdem Zähne kieferorthopädisch bewegt wurden, müssen sie an ihrem neuen Platz erst einmal fest anwachsen. Damit sie ihre Position beibehalten, folgt auf die kieferorthopädische Behandlung eine mehrjährige Haltephase mit
Retainern * und Retentionsplatten oder mit Positionierungsschienen. Ohne diese könnten sich die Zähne wieder in Richtung ihrer ursprünglichen Position bewegen.
Retainer bestehen aus einem dünnen Draht, der auf der Innenseite der Zähne festgeklebt wird und die Zähne fest miteinander verbindet. Retentionsplatten werden wie Aktive Platten getragen. Positionierungsschienen bestehen aus dünnen, transparenten Kunststoff-Folien, die auf die Zähne gesetzt und täglich mehrere Stunden lang (vor allem nachts) getragen werden müssen.
*
Retainer
(Englisch) bedeutet sinngemäß übersetzt "Zurückhalter"
Bildfolge: Positionierungsschienen, die auf die Zähne aufgesetzt werden, und Retainer aus Draht, der auf die Innenseite der Zähne aufgeklebt wird.
Fachzahnarztpraxis für Kieferorthopädie
Dr. Marion Möller
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